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  • Vorteile von Bio-Lebensmitteln

    Bio-Lebensmittel gelten als besser und sind zugleich teurer. Handelt es sich hierbei um reines Marketing oder steckt mehr dahinter? Wir erklären Vorteile und worauf man achten sollte.

    Der Umweltschutzgedanke ist mittlerweile ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft, wurden doch die ersten Umweltaktivisten in den Siebzigern noch müde belächelt. Was bewegt die Gesellschaft dazu, lieber zu teurere Lebensmitteln zu greifen, statt zur preiswerteren Variante?

    Die Antwort ist einfach: Bio-Lebensmittel bringen eine Menge Vorteile mit sich. Bei der Herstellung wird nicht auf Quantität, sondern auf Qualität Wert gelegt. Ziel ist also nicht die maximale, sondern die optimale Herstellung von Lebensmitteln.

    Doch schmeckt das Schnitzel von biologisch gehaltenen Schweinen wirklich besser als Fleisch aus konventioneller Herstellung? Welche Vorteile bringen Bio-Kartoffeln gegenüber ihren ordinären Verwandten?

    Sicherheit und Nährstoffe für den Verbraucher

    Bei der Herstellung von Bio-Lebensmittel kommen keine Pestizide zum Einsatz, da beim Anbau auf chemische Düngemittel und Pflanzenschutzmittel verzichtet wird.

    Dies bedeutet also für den Verbraucher, dass er weniger Giftstoffe über seine Nahrung aufnimmt, das Endprodukt ist somit frei von schädlichen Rückständen.

    Auch gentechnisch veränderte Organismen dürfen weder im Futter der Bio-Nutztiere, noch in den Zutaten für pflanzliche Bio-Produkte eingesetzt werden.

    Die Herstellung von Bio-Produkten unterliegt strengen Richtlinien. Eine staatlich zugelassene Öko-Kontrollstelle überprüft dabei regelmäßig die Einhaltung dieser Vorschriften- dies bedeutet vor allem mehr Sicherheit für den Verbraucher. Er kann sicher sein, dass nur Produkte, die unter diesen Richtlinien hergestellt wurden, auch mit dem Zusatz „Bio“ ausgewiesen werden dürfen.

    Dass biologisch hergestellte Produkte mehr Vitamine haben sollen, haben Forscher und Wissenschaftler jedoch widerlegt.

    Allerdings enthalten diese mehr andere Nährstoffe und schmecken intensiver. Bio-Bauern lassen ihren Pflanzen Zeit zum Wachsen und Gedeihen. Je länger diese reifen, desto mehr Nähr- und Farbstoffe sind vorhanden. Sie beinhalten weniger Wasser und schmecken somit intensiver.

    Herkömmliche Bauern ernten ihre Produkte meistens schon, bevor diese reif sind. Da sie dann erst auf dem Weg in unsere Supermarktregale nachreifen, bleibt der hohe Nährwert oftmals auf der Strecke.

    Der ethische Aspekt

    Eine der wichtigsten Aspekte bei Bio-Waren ist die artgerechte Tierhaltung.

    Mittlerweile kennt jeder die grausamen Aufnahmen aus Massentierhaltungsanlangen und Schlachthäusern. Nutztiere aus konventioneller Produktion werden mit Wachstumshormonen behandelt, sie werden gemästet, damit sie möglichst schnell viel an Gewicht zulegen und dann geschlachtet werden können. Da viele Tiere auf engem Raum zusammengepfercht in ihren eigenen Fäkalien ihr trauriges Leben tristen müssen, verbreiten sich Krankheiten schneller- folglich werden die Tiere mit Antibiotika und anderen Medikamenten vollgepumpt.

    Diese Rückstände von Medikamenten nehmen wir über unsere Nahrung auf. Auf Bio-Höfen sieht es anders aus: Die Bio-Bauern füttern ihre Tiere auf der Weide und misten die Ställe aus. Wachstumshormone und Antibiotika-Gabe sind verboten.

    Die Tiere bekommen altersgemäßes Futter das jedem Entwicklungsstadium angepasst ist. Sie haben etwas mehr Platz und treten sich nicht gegenseitig in ihrer Panik tot. Sie haben ein vergleichsweise naturnahes Leben und sollen ihre natürlichen Verhaltensweisen beibehalten. Die Ausbeutung der Tiere wird hier konsequent abgelehnt.

    Natürlich produzieren die Tiere somit weniger Fleisch, weniger Eier und erzeugen weniger Milch, während sie ein längeres Leben haben- aus diesem Grund ist das Bio-Fleisch auch teurer. Aber wieso nicht ein paar Euro mehr für das Schnitzen, das Hähnchen oder die Roulade bezahlen, wenn wir somit aber wissen, dass die Tiere vor ihrer Schlachtung und während ihres Lebens keine unnötigen Qualen erleben mussten? Da schmeckt es doch gleich viel besser!

    Dass zu hoher Fleischkonsum ungesund und krebserregend ist, ist bekannt. Auch dafür gibt es eine einfache Lösung: weniger Fleisch essen und dann lieber etwas aus der Bio-Herstellung.

    Bio-Anforderungen bei verschiedenen Produkten

    Schweinehaltung

    • max. 14 Mastschweine pro Hektar einer bewirtschafteten Grundfläche und pro Jahr
    • Stallfläche: mindestens 0,8- 1,5m²
    • Außenfläche: mindestens 0,6- 1,2m²

    Kuhhaltung

    • max. 2 Rinder pro Hektar einer bewirtschafteten Grundfläche und pro Jahr
    • Stallfläche: mindestens 6m²
    • Außenfläche: mindestens 8m²

    Geflügel

    • max. bis zu 16 Tiere pro m², max. jedoch 140 Legehennen und 280 Masthühner pro Hektar einer -bewirtschafteten Grundfläche und pro Jahr

    Außerdem ist der Tiertransport bei allen Nutztieren streng geregelt: ihnen darf nur eine Transportdauer von maximal 4 Stunden und ein Transportweg von höchstens 200km zugemutet werden. Beim Austreiben aus dem Fahrzeug dürfen die Tiere nicht mit Stromstößen getrieben werden. Vor der Fahrt ist darauf zu achten, dass die Tiere ausreichend getränkt werden und keine allopathischen Beruhigungsmittel verabreicht bekommen.

    Gemüse

    • Bio-Bauern müssen ihre Felder jedes Jahr mit einer anderen Sorte Gemüse bepflanzen, damit sich der Boden erholen kann.
    • Dem Boden werden nämlich bei jeder Gemüsesorte andere Nährstoffe entzogen- somit wird vermieden, dass der Boden einseitig ausgelaugt wird.
    • Wie bereits erwähnt, ist der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln untersagt.
    • Bio-Landwirte halten ihre Felder im natürlichen Gleichgewicht, in dem sie zwischen den verschiedenen Anbauflächen sogenannte „Grüngürtel“ anpflanzen- hier fühlen sich natürliche Fressfeinde der Schädlinge wohl.

    Wer nun mehr auf Bio umsteigen möchte, sollte dennoch genauer hinsehen: Auch bei der Vergabe der verschiedenen Bio-Siegel finden sich verschiedene Schlupflöcher, die einige Hersteller ausnutzen und zu ihrem Vorteil nutzen. Schwarze Schafe gibt es eben überall und Bio ist nicht immer gleich Bio.