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  • Alkoholische Getränke - Übersicht und Besonderheiten

    Die Vielfalt an alkoholischen Getränken ist groß. Neben den Klassikern Bier und Wein gibt es vor allem viele unterschiedliche Spirituosen. Wir geben einen Überblick und erklären die Besonderheiten.

    Verschiedene Cocktails und Alkoholika Es gibt zahlreiche verschiedene alkoholische Getränke - wir stellen sie näher vor. Foto: Alexey Lysenko via Shutterstock.

    Ob Wein oder Bier, Whiskey oder Wodka – Alkohol ist ein Teil unserer Kultur und wird bei vielen festlichen Angelegenheiten gerne genossen. Aber was trinken wir da eigentlich? Hier ein kleiner Überblick mit Fakten über die beliebtesten alkoholischen Getränke.

    Bier

    Bier wurde schon in der Steinzeit getrunken, als die Menschen zufällig entdeckten, dass Getreidebrei gärt und dabei einen Stoff entwickelt, der fröhlich macht. In dem Zeitraum, in dem der Mensch anfing, Getreide zu sammeln und aufzubewahren, entstand auch Bier. Bis heute wird Bier in allen Teilen dieser Erde produziert und getrunken. Nur in Ländern, in denen Alkohol aus religiösen Gründen generell abgelehnt wird, ist auch das Bierbrauen tabu.

    Bier an der Bar Bier ist hierzulande das beliebteste alkoholische Getränk. Foto: Valentyn Volkov via Shutterstock.

    Es gibt verschiedene Methoden, Bier zu brauen. Generell besteht es aus Gerste, das zu Malz weiterverarbeitet wird. Zusammen mit Hopfen, Hefe und Wasser wird es dann bei einem recht komplizierten Verfahren zu Bier.

    Es gibt viele verschiedene Sorten von Bieren: Export, Märzen, Pils, Kölsch und das Helle zählen in Deutschland zu den bekanntesten Sorten. Manchmal werden den Bieren heute verschiedene Geschmacksrichtungen beigesetzt – vom Bananenbier bis zum Cola-Bier ist alles auf dem Markt erhältlich.

    Der Alkoholgehalt des Biers ist sehr unterschiedlich. Es gibt alkoholfreies Bier, aber auch Starkbiere mit einem Alkoholgehalt von 16 Prozent. Das typische Bier hat einen Alkoholgehalt von 4 bis 6 Prozent.

    Wein

    Der Steinzeitmensch erfand nicht nur das Bier, sondern auch den Wein! Er stellte irgendwann einmal fest, dass er aus Trauben Saft machen kann, und dass der Saft gärt, wenn er zu lange in der Sonne steht. Ausgrabungen haben gezeigt, dass Weintrauben bereits 8000 v. Chr. in Vorderasien angebaut wurden.

    Rotwein Auch Wein ist hierzulande sehr beliebt. Er gilt als gehobenes alkoholisches Getränk. Foto: Igor Klimov via Shutterstock.

    Die Römer machten im Rahmen ihrer Eroberungszüge ganz Europa mit Wein bekannt. Heute wird Wein in allen Ländern der Erde angebaut, in denen es günstige Böden und genug Sonne gibt. Sogar in China und Japan gibt es inzwischen Weinberge. Inzwischen gibt es 1500 Rebsorten, die in 48 verschiedenen Ländern wachsen.

    Die Trauben enthalten Zucker, der sich bei der Gärung in Alkohol verwandelt. Wein enthält in der Regel zwischen 9 und 14 Prozent Alkohol. Das Aroma des Weins entsteht durch die unterschiedlichen Böden. Auch die Anzahl der Sonnentage, die Gärung, die Lagerung und die Handhabung der Trauben haben einen wichtigen Einfluss auf den Geschmack, der von herb/sauer bis schwer und süß sein kann.

    Wein hat eine enorme Preisspanne. Es gibt sehr preiswerte Weine, die nur 3 bis 4 Euro kosten. In jedem Supermarkt sind heute aber auch sehr gute Weine für Preise zwischen 9 und 15 Euro erhältlich. In Fachgeschäften kosten besonders gute Weine jedoch bis zu 200 Euro. Da Wein auch ein Sammlerobjekt ist, können Weine auf Auktionen auch ganz andere Preise erzielen und Tausende von Euros pro Flasche kosten.

    Sekt

    Sekt ist ein Schaumwein, der aus verschiedenen Grundweinen zusammengesetzt wird. Das Wort Sekt wird nur im deutschsprachigen Raum verwendet und stammt von dem lateinischen Wort „siccus“ (trocken) ab. Der Grund: Zur Sektherstellung werden Grundweine verwendet, die einen höheren Säuregehalt als andere Weine haben. Die Säure ist der eigentliche Geschmacksträger des Schaumweins. Der Wein wird mit Hefe versetzt, so entsteht bei der weiteren Gärung die Kohlensäure.

    Sekt Sekt wird oft mit feierlichen Anlässen in Verbindung gebracht. Er ist eines der wenigen bedeutenden alkoholischen Getränke mit Kohlensäure. Foto: Sofiaworld via Shutterstock.

    Es gibt drei verschiedene Arten von Gärung. Bei der traditionellen Flaschengärung entsteht der Sekt in der Flasche, in der er später auch verkauft wird. Die Flasche muss dazu in einem bestimmten Rhythmus immer wieder gedreht werden. Bei einem anderen Verfahren wird der Sekt während der Gärung umgefüllt. Dieses Verfahren wird allgemein als „Transvasier“-Verfahren bezeichnet. Schließlich und endlich gibt es noch die Tankgärung, bei der der fertige Sekt erst nach Abschluss der Gärung in Flaschen gefüllt wird. Da dabei viel Kohlensäure verloren geht, wird die Flasche noch für einen Zeitraum künstlich unter Druck gesetzt. Außerdem haben TÜV-Untersuchungen gezeigt, dass bis zu 80 Prozent der Kohlensäure künstlich zugefügt werden, obwohl dieses Verfahren eigentlich nicht erlaubt ist. Nur wenn „Flaschengärung“ auf der Flasche steht, kann davon ausgegangen werden, dass es sich wirklich um Sekt mit der originalen Kohlensäure handelt.

    Sekt hat einen Alkoholgehalt von 9 bis 10 Prozent. Es gibt ihn in verschiedenen Säuregraden von naturherb bis mild oder süß. Eine Flasche Sekt kostet je nach Qualität zwischen 4 und 18 Euro im Supermarkt. Anders verhält es sich mit Champagnersorten aus Frankreich, die bis zu 100 Euro und mehr kosten können.

    Whisky

    Whisky ist ein Getreideschnaps aus Irland und Schottland. In den USA schreibt sich das gleiche Getränk mit einem e: „Whiskey“. Am kleinen e kann also sofort erkannt werden, ob der Whisky aus Europa oder aus den USA stammt bzw. nach welcher Methode er entstanden ist. Amerikanischer Whiskey ist aus Mais gebrannt, irischer und schottischer Whisky hat gebrannte Gerste als Grundlage.

    Whisky-Sammlung In Schottland gibt es unzählige verschiedene Whisky-Sorten. Hier ist beispielsweise ein umfangreiche Sammlung zu sehen. Foto: Nataliya Hora via Shutterstock.

    Ob Whisky in Irland oder Schottland erfunden wurde, konnte nie geklärt werden. Christliche Mönche brachten im 5. Jahrhundert Geräte nach Großbritannien, mit denen Medizin destilliert werden sollten. Dabei entstand „Uisge Beatha“ (Wasser des Lebens), aus dem später das Wort Whisky wurde. Lange Zeit war alles, das viel Alkohol enthielt, „Wasser des Lebens“ bzw. Whisky. Urkundlich wurde Whisky zum ersten Mal 1494 in schottischen Steuerunterlagen erwähnt.

    Heute wird Whiskey oder Whisky weltweit hergestellt, es gibt auch Whiskey aus der Schweiz, aus Österreich und aus Japan. Grundlegend wird für das Brennen eine Getreideart (Gerste oder Mais) zum Keimen gebracht. Das so entstandene Grünmalz wird in einer heißen Umgebung getrocknet, dann gemahlen und mit heißem Wasser vermischt. Es entsteht Zucker, der abgetrennt wird. Aus diesen Zucker wird über ein kompliziertes Verfahren schließlich der Whisky gebrannt. Der berühmte intensive Whisky-Geschmack entsteht bei der anschließenden Reifung im Holzfass. Gerade die Art des Fasses und die Reifezeit sind wichtige Indikatoren für die Qualität des Whiskeys.

    Ein Whisky kostet im Supermarkt zwischen 15 und 40 Euro. Besondere Whiskysorten können jedoch wesentlich teurer sein. Es gibt wahre Kenner, die auf „Tastings“ verschiedene Sorten testen und ihr Wissen über die unterschiedlichen Sorten untereinander austauschen.

    Wodka

    Wodka ist das russische Wort für „Wässerchen“ und stammt aus Russland und Polen. Wodka ist eine klare Spirituose und mit dem deutschen Getreide-Schnaps nahe verwandt. Wodka wird traditionell aus Roggen gebrannt, allerdings können alle Sorten von Getreide und sogar Kartoffeln als Rohmaterial dienen. Da es kein Gesetz gibt, das die Wodka-Herstellung reguliert, sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Heute wird Wodka in vielen Ländern weltweit produziert, und mancherorts, wie in Italien und den USA, verwendet man sogar Weintrauben. Nur in Russland und in der Ukraine gibt es ein Reinheitsgesetz. Echter russischer Wodka darf nur aus Getreide, Kartoffeln oder Melasse gebrannt werden.

    Wodka Wodka ist vor allem in Russland und zahlreichen osteuropäischen Ländern sehr beliebt. Er ist farblos. Foto: Igor Normann via Shutterstock.

    Wodka hat die besondere Eigenschaft, dass er durch die gründliche Destillation und Filterung fast geschmacksneutral ist und kaum Fuselöle besitzt. Deshalb muss man sehr viel Wodka trinken, bevor man eine Fahne hat. Auch die Nachwirkungen sind geringer und Wodka-Kater sind nicht so schlimm, wie andere Kater.

    Dank seiner Geschmacksneutralität ist Wodka eine beliebte Zutat bei Cocktails. Seit den 90er Jahren erlebt Wodka einen bisher nie gekannten Aufschwung, er wird mit den verschiedensten Geschmacksrichtungen angeboten. Wodka hat einen Alkoholgehalt von 35 bis 45 Prozent. Preiswerter Wodka kostet unter 10 Euro, guter Wodka kann zwischen 15 und 30 Euro kosten.

    Cognac

    Cognac ist die edelste Spirituose überhaupt. Bestimmte Sorten können bis zu 40.000 Euro die Flasche und mehr kosten!

    Cognac Cognac ist hierzulande wenig verbreitet. Kein Wunder - denn echter Cognac ist recht teuer. Foto: Marian Weyo via Shutterstock.

    Echter Cognac ist Weinbrand aus der französischen Stadt Cognac und wird nur aus den Weinen gebrannt, die in der Umgebung von Cognac wachsen. Seit 1920 ist es verboten, andere Brände als Cognac zu bezeichnen. Deutsche Spirituosen dieser Art heißen deshalb Weinbrand.

    Cognac ist die einzige Spirituose, bei der man die Entstehungsgeschichte genau kennt. Chevalier de la Croix-Maron, Vorfahre der legendären Cognac-Familie Castelbajac hat die Methode entwickelt, nach der aus den Trauben der Weinbrand gebrannt wird. Es wird ausschließlich Wein mit einem Alkoholgehalt von 8 Prozent verwendet. Der Wein wird nur in den Wintermonaten destilliert, dieser Vorgang muss laut Gesetz im März beendet sein. Nach einigen weiteren Verarbeitungsschritten wird der Brand schließlich in Holzfässern gelagert. Durch diese Lagerung entstehen die typische Farbe und der edle Geschmack des echten Cognacs. Wenn er in die Fässer kommt, hat er 72 Prozent Alkohol. Mit den Jahren der Lagerung verflüchtet sich dann der Alkohol. Trotzdem muss er vor dem Verkauf noch mit Wasser und mit Zucker verdünnt werden, da er sonst viel zu stark wäre. Das angestrebte Alkoholprozent beträgt 40 Prozent. Vor dem Verkauf werden Brände verschiedener Jahrgänge für das Endprodukt in der Flasche gemischt. Wenn die Lagerzeit länger als zehn Jahre betrug, darf der Cognac-Produzent das nicht verraten. Das wahre Alter eines Cognacs ist deshalb immer ein großes Geheimnis.

    Brandys und Weinbrände werden nach ähnlichen Verfahren produziert. Preiswerte Brandys und Weinbrände kosten zwischen 10 und 20 Euro. Ein echter Cognac kostet üblicherweise mindestens 40 Euro.