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  • Kochfelder im Vergleich - Gas, Ceranfeld oder Induktion

    Du willst einen neuen Herd oder ein neues Kochfeld kaufen? Gas, Ceranfeld oder Induktion stehen zur Auswahl. Wir erklären die Vorteile und Nachteile.

    Drei verschiedene Techniken sind bei Kochfeldern weit verbreitet: Gas, Ceranfeld (Keramik) und Induktion. Jede dieser Herdarten hat spezifische Vorteile und Nachteile.

    Es gibt keine universell beste Wahl. Entscheidend sind Deine persönlichen Präferenzen und Anforderungen. Wir helfen bei der Wahl und erklären diese Vor- und Nachteile.

    Gasherd

    Voraussetzung für einen Gasherd ist ein Gasanschluss. In Wohnungen ohne Gasanschluss steht ein Gasherd erst gar nicht zur Wahl. Wenn du unbedingt einen Gasherd möchtest, musst du das bereits bei der Wahl der Wohnung bzw. beim Bau des Hauses berücksichtigen.

    Gasherd Gasherde sind für ambitionierte Köche gut geeignet - setzen aber einen Gasanschluss voraus. Foto: Hamik via Shutterstock.

    Gasherde werden oftmals von ambitionierten Köchen bevorzugt. Die Hitzequelle ist hier sehr fein regulierbar. Gasherde reagieren zudem sehr schnell - wenn die Flamme größer geschalten wird, wird der Topf bzw. die Pfanne auch sofort heißer. Außerdem sind sie sehr Energie-effizient und somit auch umweltfreundlich.

    Gasherde dürfen nur in gut durchlüfteten Räumen mit ausreichender Größe betrieben werden, da es ansonsten zu Gasvergiftungen kommen kann. Außerdem ist die Verbrennungsgefahr höher. Die Wärmeverteilung kann unter Umstände schlechter sein - der äußere Rand von großen Pfannen wird von den Flammen nur schwer erreicht. Das Warmhalten auf niedriger Temperatur kann schwierig sein, weil selbst die kleinstmöglichen Flammen relativ warm sind. Für viele besonders nervig: Die Reinigung ist zudem deutlich komplizierter als bei anderen Bauarten.

    Vorteile:

    • Hohe Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit
    • Sehr feine Wärme-Regulierung
    • Sehr kurze Reaktionszeiten
    • Jeder Kochtopf ist geeignet - auch mit unebenen Boden (Wok)
    • Funktioniert auch bei Stromausfall

    Nachteile:

    • Gasanschluss notwendig
    • ausreichend Belüftung notwendig - Vergiftungsgefahr
    • Erhöhte Brand- und Verbrennungsgefahr
    • Wärmeverluste bzw. ungleichmäßige Wärmeverteilung
    • Warmhalten auf niedriger Temperatur schwierig
    • Schwierige Reinigung

    Elektroherde

    Für die Verwendung von Elektroherden ist ein Starkstrom-Anschluss sinnvoll - aber nicht zwingend notwendig. Viele Elektroherde lassen sich auch an normale Steckdosen anschließen - allerdings können sie dann nicht die volle Leistung erbringen. Im Zweifelsfall können Elektriker und Fachhändler beraten.

    Ceranfeld (Keramikkochfeld)

    Ein Keramikkochfeld (Ceran) ist für viele ein guter Kompromiss. Sie haben nur wenige Nachteile und es gibt auch zahlreiche günstige Modelle.

    Ceranfeld Ceranfelder sind mittlerweile stark verbreitet. Foto: shuttaurinko via Shutterstock.

    Sie sind praktisch lautlos, sehr einfach zu reinigen und fast jedes Kochgeschirr ist geeignet.

    Einen wesentlichen Nachteil haben Ceranfeld-Kochplatten allerdings: die langsame Reaktionszeit. Sie brauchen einige Zeit zum Aufwärmen und auch einige Zeit zum Abkühlen. Letzteres führt bei unabsichtlichen Berührungen schnell zu Verbrennungen.

    Vorteile:

    • Sehr einfache Reinigung.
    • Die meisten Kochtöpfe und Pfannen sind geeignet - sofern flach.
    • Günstiger als Induktion in der Anschaffung.
    • Keine störenden Geräusche.

    Nachteile:

    • Lange Reaktionszeit - zusätzliche Wärme nicht sofort verfügbar
    • Verbrennungsgefahr - das Ceranfeld kühlt nur langsam ab.
    • Essensreste und übergelaufene Flüssigkeiten brennen schnell ein.

    Induktion

    In jüngerer Vergangenheit erfreuen sich Induktionsherde steigender Beliebtheit.  Sie weisen einige beachtenswerte Besonderheiten und Vorteile auf - sind dafür aber auch etwas teurer in der Anschaffung.

    Induktionsherd Induktionsherde bieten einige Vorteile gegenüber Ceranfeldern. Sie sind aber teurer und benötigen spezielle Kochtöpfe. Foto: kicsihusi via Shutterstock.

    Induktionsherde funktionieren nach einem anderen Grundprinzip als andere Kochplatten. Bei allen anderen Kochplatten kommt die Wärme von unten und wird auf das Kochgeschirr übertragen. Bei Induktion wird ein magnetisches Wechselfeld erzeugt. Der Kochtopf selbst wird in Schwingung versetzt und erwärmt sich dadurch. Die Herdplatte selbst bleibt fast kühl (nur der Kochtopf gibt etwas Wärme an die Herdplatte ab).

    Dadurch ergibt sich bereits drei Vorteile: die Verbrennungsgefahr ist sehr gering - weswegen ein Induktionsherd in Haushalten mit Kindern empfehlenswert ist. Überlaufende Speisen brennen zudem kaum ein. Und: Die Wärme verteilt sich bei jeder Topfgröße sehr gut - weil die Wärme ja direkt im Topfboden entsteht.

    Außerdem wird das Kochgeschirr sehr schnell warm. Induktion kommt in diesem Punkt sehr nahe an Gas heran. Zugleich hat es nicht die gleichen Nachteile (Vergiftungsgefahr, Brandgefahr, notwendiger Gasanschluss)  was die steigende Popularität betrifft. In Punkte Energieeffizienz schneidet Induktion besser ab als alle anderen Elektroherde - nur Gas bleibt deutlich effizienter. Wie bei Ceranfelder ist die Reinigung sehr einfach.

    Damit ein Topf warm wird, muss er allerdings magnetisierbar sein. Das kann einfach mit einem Magneten überprüft werden. Das ist nicht bei jedem Topf und jeder Pfanner er Fall. Eventuell muss also noch etwas Geld für neues Kochgeschirr eingeplant werden. Da der Topf in Schwingungen verstetzt wird, entstehen leise "brummende" und "pfeifende" Geräusche. Manche Menschen empfinden das als störend - am besten du probierst vorher zur Beurteilung einfach einmal selbst einen Induktionsherd aus.

    Vorteile:

    • Sehr kurze Reaktionszeiten.
    • Perfekte Wärmeverteilung bei jeder Topfgröße.
    • Hohe Energieeffizienz als Ceranfeld (aber niedriger als bei Gas)
    • Geringste Verbrennungsgefahr - Platte erwärmt sich kaum, kühlt schnell ab.
    • Essensreste und übergelaufene Flüssigkeiten brennen kaum ein.
    • Einfache Reinigung.

    Nachteile:

    • Etwas teurer in der Anschaffung als andere Herdarten.
    • Nicht jeder Kochtopf geeignet - funktioniert nur mit magnetischem Kochgeschirr.
    • Niederfrequente Schwingungen bzw. Geräusche können störend empfunden werden.
    • Führt bei manchen Herzschrittmachern zu Störungen (beim Hersteller nachfragen!).

    Gusseisen-Elektroherde

    Vereinzelt werden auch noch Elektroherde aus Gusseisen (Elektro-Masse-Kochfelder) angeboten. Allerdings wurden diese im Laufe der Zeit durch überlegene Ceranfeld- und Induktions-Kochfelder verdrängt und sind heutzutage hierzulande kaum noch erhältlich.

    Einziger Vorteil ist der niedrige Anschaffungspreis. Demgegenüber steht allerdings eine lange Liste an Nachteilen. Bei Neuanschaffungen sind Gusseisen-Elektroherde nicht zu empfehlen.

    Nachteile:

    • Günstiger Anschaffungspreis.

    Nachteile:

    • Geringe Energie-Effizienz.
    • Topfböden und Kochplatte sollten genau gleich groß und eben sein
    • Sehr lange Aufheiz- und Abkühldauer.
    • Hohe Verbrennungsgefahr bei Berührung der Kochplatte.
    • Schwierige Reinigung

    Backofen-Kombination oder autarkes Kochfeld?

    Eine zusätzliche Frage ist, ob das Kochfeld autonom sein soll oder als Kombigerät mit einem Backofen gekauft werden soll.

    Kombinationsgeräte mit Backofen und integriertem Kochfeld sind in der Anschaffung insgesamt günstiger als die Einzelgeräte. Sie benötigen außerdem nur einen einzelnen Stromanschluss.

    Zwei getrennte Geräte haben dafür andere Vorteile: sollte Kochfeld oder Backofen kaputt gehen, kann das andere Gerät dennoch weiter verwendet werden. Das kann langfristig Geld sparen. Zudem kannst Du beliebig kombinieren - exakt das Kochfeld deiner Wahl mit exakt dem Backofen deiner Wahl. Bei Kombinationsgeräten sind oftmals Kompromisse notwendig.