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  • Alkohol: Auswirkungen und Risiken

    Viele Menschen trinken gerne Alkohol - beispielsweise um Spaß zu haben und lockerer zu werden. Doch welche Auswirkungen hat Alkohol auf unseren Körper und ab wann wird Alkoholkonsum gesundheitlich bedenklich?

    Für Alkoholkonsum gibt es zahlreiche Motive: Alkohol entspannt und macht lockerer. Viele Menschen verbinden Alkoholkonsum einfach mit Spaß bzw. trinken gerne in Gesellschaft mit anderen Menschen.

    Alkohol-Rausch Alkohol kann zu einem Rauschzustand führen - doch welche anderen Auswirkungen gibt es noch? Foto: runzelkorn via Shutterstock.

    Zugleich ist Alkohol gesundheitlich nicht unbedenklich. Alkohol hat vielfältige Auswirkungen auf unseren Körper. Ab bestimmten Mengen oder einer bestimmten Regelmäßigkeit schadet Alkohol sowohl kurz- als auch langfristig. Diese Auswirkungen und die kritischen Grenzwerte wollen wir uns genauer ansehen.

    Kurzfristige Auswirkungen

    Die Auswirkung hängt primär von der Alkoholkonzentration (Promille) im Blut ab.

    Als Richtwert: bei 70 kg Körpermasse entspricht ein Bier mit 5% Alkoholgehalt einer Blut-Alkoholkonzentration von ca. 0,4 Promille.

    Alkoholkonzentration Auswirkungen
    ab 0,2 Promille
    • enthemmende Wirkung
    • höhere Kontaktfreudigkeit und bessere Stimmung
    • erste Fehleinschätzung von räumlichen Distanzen
    ab 0,5 Promille
    • nachlassende Aufmerksamkeit
    • längere Reaktionszeiten
    • erhöhte Risikobereitschaft
    • leicht verminderte Sehleistung
    ab 0,8 Promille
    • Beeinträchtigung der Wahrnehmung
    • eingeschränktes Blickfeld ("Tunnelblick")
    • nachlassende Körperkoordination und Gleichgewichtsstörungen
    • stark beinträchtigte Reaktionszeit
    ab 1 Promille
    • beginnender Rauschzustand
    • Orientierungsstörungen
    • falsche Selbsteinschätzung  bzw. Selbstüberschätzung
    ab 2 Promille
    • Gleichgewichtsstörungen
    • Gedächtnisstörungen
    • Sprach- und Artikulationsstörungen
    • mögliches Erbrechen
    • einsetzende Erschlaffung der Muskeln
    • Verlust des Reaktionsvermögens
    ab 3 Promillie
    • beginnendes Lähmungsstadium
    • Erschlaffung der Muskulatur
    • beeinträchtigte bzw. verlangsamte Atmung
    • erhebliche Bewusststeinsstörungen
    • Gefahr der Bewusstlosigkeit
    • beginnende Lebensgefahr
    ab 4 Promille
    • akute Lebensgefahr
    • Gefahr eines Komas
    • Gefahr eines Schockzustands
    • Gefahr eines Atemstillstands
    • potentielles Versagen lebenswichtiger Organe

    Die Grenzen können individuell unterschiedlich sein - abhängig von Körpergewicht, genetischen Faktoren und bisheriger Alkoholgewöhnung.

    Bereits ab 0,5 Promille sind Aufmerksamkeit, Sinneswahrnehmung und Reaktionszeiten beinträchtigt. Neben den direkten Folgen kann es durch die geistige Beeinträchtigung auch zu weiteren indirekten Folgen kommen: So steigt auch das Risiko von Verletzungen, ungeschütztem Geschlechtsverkehr und natürlich von Verkehrsunfällen (auch für Fußgeher). 

    Demenstprechend ist in den meisten Ländern auch bereits ab 0,5 Promille das Autofahren verboten. Teilweise gelten sogar noch niedrigere Grenzen - beispielsweise für Fahranfänger, Busfahrer oder LKW-Fahrer.

    Risikoarmer Konsum

    Das bekannte Sprichwort "die Dosis macht das Gift" gilt auch beim Alkohol. Der gelegentliche Konsum von kleine Mengen gilt als relativ unbedenklich.

    Als risikoarme Menge gelten 12 Gramm Alkohol pro Tag bei Frauen und 24 Gramm Alkohol bei Männern. Das entspricht ca. einem kleinen Bier (0,25 Liter) oder 1/8 Wein bei Frauen bzw. einem großen Bier (0,5 Liter) oder einem 1/4 Wein bei Männern. Außerdem sollte mindestens an zwei Tagen pro Woche gänzlich auf Alkohol verzichtet werden.

    Der "Kater" am Folgetag

    Ein weitere Folge von übermäßigen Alkoholkonsums kann ein "Kater" am Folgetag sein - also Kopfschmerzen, Übelkeit und allgemeines Unwohlsein.

    Kater Der Kater am Morgen danach - Kopfschmerzen, ein flaues Gefühl im Magen und Unwohlsein als mögliche Folgen von ausgiebigem Alkoholkonsum. Foto: Akos Nagy via Shutterstock.

    Dieser Zustand kann den ganzen Folgetag anhalten. Mit entsprechenden Maßnahmen wie einem Anti-Kater-Frühstück kann die Regeneration jedoch beschleunigt werden.

    Zur Vermeidung eines Katers solltest du (neben einer Beschränkung des Alkoholkonsums) außerdem zwischendurch sowie vor dem Schlafen viel Wasser trinken. Das wirkt, weil ein Kater vor allem durch Wassermangel entsteht, denn Alkohol entzieht dem Körper viel Wasser.

    Vollständiger Alkoholverzicht

    Unter bestimmten Umständigen sollte vollständig auf Alkohol verzichtet werden:

    Schwangerschaft und stillende Mütter: Schwangere Mütter sollten Alkohol generell meiden. Alkoholkonsum in der Schwangerschaft kann dem Kind schwerwiegenden Schaden hinzufügen. Insbesondere die Leber und das Nervensystem werden stark angegriffen - was die geistige Entwicklung des Kundes dauerhaft beeinträchtigt. Zur Minimierung der Risiken sollte bei bestehendem Kinderwunsch bereits vor der Befruchtung auf Alkohol verzichtet werden. Auch während der Stillzeit sollte der Verzicht fortgesetzt werden, ansonsten nimmt das Kind den Alkohol bzw. seine Abbauprodukte über die Muttermilch auf.

    Kein Alkohol in der Schwangerschaft Kein Alkohol in der Schwangerschaft - ansonsten kann das Kind schwerwiegende gesundheitliche Schäden nehmen. Foto: InnerVisionPRO via Shutterstock.

    Einnahme von Medikamenten: Bei der Einnahme von Medikamenten sollte in der Regel auf Alkohol verzichtet werden. Alkohol kann die Wirkung der Medikamente vermindern, aber auch zu gefährlichen Nebenwirkungen führen. Selbst bei vermeintlich harmlosen Medikamenten wie Kopfschmerztabellen ist ein Verzicht ratsam.

    Bei Erkrankungen: Bei Erkrankungen ist der Verzicht auf Alkohol generell ratsam, auch wenn du aktuell keine Medikamente einnimmst. Alkohol entzieht dem Körper wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente, die dein Körper zur Genesung braucht.

    Kinder: Kinder sollten generell keinen Alkohol trinken. Bereits relativ kleine Mengen können große Auswirkungen haben. Ein Kind kann bereits bei 0,5 Promille bewusstlos werden.

    Langfristige Risiken

    Die kurzfristigen Auswirkungen wie die Sinnesbeinträchtigung und der Kater am Folgetag sind bald wieder verflogen. Doch ausgiebiger Alkoholkonsum schädigt den Körper auch dauerhaft.

    Schätzungen zufolge sterben ca. 42.000 bis 74.000 Menschen jährlich in Deutschland an den direkten oder indirekten Folgen von Alkohol.

    Leberschädigung: Die Leber ist für den Abbau des Alkohols zuständig - und damit am stärksten vom Alkoholkonsum betroffen. Zuerst bildet sich eine Fettleber, später kommt es zu Leberentzündigungen (Fettleber-Hepatitis). Diese kann anfangs noch unbemerkt bleiben, bis erste merkbare Symptome wie Unterleibsschmerzen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und erhöhte Körpertemperatur auftreten. In weiterer Folge kann es auch zu einer Leberzirrhose kommen, die bis zur vollständigen Zerstörung der Leber führen kann. Auch das Risiko für Leberkrebs steigt deutlich an.

    Weitere körperliche Folgeschäden können sein:

    • Nervenschädigungen
    • Entzündigungen von Speiserröhre und Magenschleimhaut
    • Stark erhöhtes Krebsrisiko bei Magen, Darm, Speiseröhre und Mundhöhle
    • Schädigungen der Bauchspeicheldrüse
    • Reduktion der Herzleistung (Herzinsuffizienz)
    • Erkrankungen der Muskulatur

    Persönlichkeitsveänderungen und Depressionen: Regelmäßiger übermäßiger Alkoholkonsum greift auch die Nervenbahnen an und führt zu Persönlichkeitsveränderungen. Reizbarkeit, Unruhe, Ängste und Unzuverlässigkeit sind die Folge. Alkoholiker neigen auch zu Depressionen, was auch durch die anderen Auswirkungen (soziale Probleme, Potenzstörungen) noch weiter verstärkt wird.

    Auswirkungen auf das soziale Leben: Alkoholismus und die daraus resultierenden Persönlichkeitsveränderungen können Beziehungen und das soziale Leben nachhaltig zerstören. Beziehungen scheitern und Einsamkeit ist die Folge.

    Beziehungsprobleme wegen Alkoholismus Übermäßiger Alkoholkonsum und daraus resultierende Persönlichkeitsveränderungen können zu Beziehungskrisen führen. Foto: Ditty_about_summer via Shutterstock.

    Potenz- oder Erregungsstörungen: Alkohol wirkt kurzfristig enthemmend, hat langfristig aber negative Auswirkungen auf die Sexualität. Grund dafür sind Veränderungen im Hormonhaushalt, die zu Potenz- oder Erregungsstörungen führen.

    Übergewicht: Alkoholische Getränke haben relativ viele Kalorien. Regelmäßiger Alkoholkonsum kann - in Kombination mit Bewegungsmangel und falscher Ernährung - zu Übergewicht führen. Ein sogenannter "Bierbauch" entsteht.

    Alkoholismus

    Alkoholismus bzw. eine Alkohol-Abhängigkeit entsteht meist schleichend über Jahre hinweg. Ob dein Alkoholkonsum bereits kritisch ist, kannst du mittels Online-Selbsttest herausfinden.

    Betroffene können sich u.a. auf dieser Plattform der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung informieren und bereiten lassen.